Kämpft für unsere liberale Demokratie

Die AfD-Fraktion im Bundestag hat Ende März eine kleine Anfrage gestellt, die nicht widerlicher hätte sein können. Damit demaskieren sie sich weiter selbst. Und das ganz ohne fremde Hilfe. In der Anfrage wird der Bezug hergestellt, dass die Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland so rasant ansteigen würde, da es immer mehr Kinder aus Beziehungen zwischen Mitgliedern der selben Familie gäbe. Sprich, durch Inzest.

Und direkt nach den Fragen, die eine Verbindung zwischen der steigenden Zahl von Schwerbehinderten und Inzest herstellen sollen, wird direkt noch der Markenkern der AfD Bedient: Hetze gegen Menschen mit Migrationshintergrund. Denn die folgende Frage lautet wie folgt: „Wie viele Fälle […] haben einen Migrationshintergrund?“. 

Damit zeigt sich mal wieder, in welcher Zeit der deutschen Geschichte sich die AfD ihre Vorbilder gesucht hat. In der Zeit, in der „unwürdiges Leben“ eliminiert wurde. In der Zeit in der Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Menschen jüdischen Glaubens und andere in Konzentrationslagern, durch Euthanasieprogramme oder ähnliches umgebracht wurden.

Wer die Damen und Herren im Bundestag jetzt schützen möchte: Lasst es lieber. Diese Methode hat Schule gemacht, bei den blau-braunen Menschenfeinden. Ende 2015 wollte die AfD-Fraktion im thüringischen Landtag wissen, wie viele Menschen in Thüringen homo-, bi- oder transsexuell sind. Was möchte man wohl mit solchen Zahlen anfangen? Warum stellt man solche Anfragen? Ganz sicher nicht, um diesen Menschen helfen zu wollen.

Jede*r, die*der auch nur ein bisschen Restverstand hat und nicht will, dass sein Leben vielleicht irgendwann als „unwürdig“ bezeichnet wird, der sollte spätestens jetzt aufwachen und die liberale Demokratie verteidigen. Dazu gehört auch sein Umfeld aufzurufen zu Wahlen zu gehen und eine demokratische Partei zu wählen. Wenn wir jetzt die Zeichen verschlafen, wachen wir in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr auf!

Denn es sind nicht irgendwelche Nazis, die ihre plumpe Kacke auf der Straße brüllen. Diese Menschen sitzen schon mitten im Herzen der Demokratie, in den Parlamenten. Und sie sitzen da nicht, weil sie beschlossen haben, dass sie jetzt wichtig sind. Diese Abgeordnete sitzen dort, weil viele, sehr viele Menschen das so wollten.

Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es nur eine „Protestwahl“ von vielen war. Denn andernfalls sollten wir nochmal einen verpflichtenden Geschichtsunterricht für alle einführen. Unabhängig davon müssen wir in unserer Bildung nochmal verdeutlichen, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Das für diese Form des friedlichen Zusammenlebens viele Menschen ihr Leben gelassen haben.

Fusioniert doch!

Junge Politiker*innen kriegen häufig direkt oder indirekt mitgeteilt, dass ihre Meinung nicht so wichtig seien. Das fängt in einfachen Diskussionen an, geht über die komplette Ignoranz bei der Aufstellung von Listen und Kandidat*innen für Wahlen und krönt sich in der Tatsache, dass junge Abgeordnete in Parlamenten weniger ernst genommen werden, als die älteren Kolleg*innen. Unter dem Hashtag #diesejungenleute findet man diverse Beispiele für die gesellschaftliche Ignoranz junger Leute auch außerhalb der Politik.

Anlass für diesen neuen Blogpost ist folgende Frage von „Y Politik-Podcast

Da mir die Anzahl an Zeichen, die für einen Tweet zu Verfügung stehen, für eine gute, schlüssige Antwort nicht reichen habe ich gedacht: „Du könntest auch mal wieder einen Blogpost in die Tasten hauen.“ Gedacht, getan.

Ich glaube der Vorschlag die Jugendverbände mit den Mutterparteien zu fusionieren würde den Effekt eher noch weiter verstärken, denn die Jugendorganisation der Parteien sind in gewisser Weise eine Art Spielplatz, auf dem man sich ausprobieren darf ohne gleich eine riesige Verantwortung übernehmen zu müssen. Zudem hat man bei Aktionen oder Veranstaltungen die von den Jugendorganisationen (zumindest von der Grünen Jugend, für die ich nur sprechen kann) eine deutlich geringere Hemmschwelle teilzunehmen. Sprich der Einstieg ist deutlich einfacher.

Beispiel: Wenn man sich diese Fusion auf lokaler Ebene vorstellt, dann wird es verdammt schwer jemanden im jugendlichen Alter, der politisch interessiert ist davon zu überzeugen, dass er jetzt zu einem Ortsverbandstreffen gehen soll, der locker auch als Seniorenkaffee durchgeht. Ganz abgesehen davon, dass Menschen, die 35 Jahre und älter sind (damit ist man in allen anderen Parteien zwar noch Mitglied im Jugendverband, aber nicht bei den Grünen) für andere Dinge streiten, als ein*e 15, 20 oder 25 Jährige*r.

Auch die Methoden, mit denen man für seine Ziele kämpfen möchte sind andere. Als junger Mensch brennst du dafür eine in deinen Augen bessere Welt zu gestalten. Dafür gehst du auf die Straße, gehst zu jeder Diskussionsveranstaltung in der Nähe, versiehst deine Umgebung mit markanten Stickern oder „verschönerst“ Plakate oder andere Elemente, die eine andere Richtung einschlagen wollen. Da wirst du direkt wütend, wenn du auf die Gelassenheit und Ruhe von älteren politisch Interessierten triffst, die du als „Verrat“ an der Bewegung interpretierst.

Deine Positionen sind halt noch radikaler, du verstehst nicht, was daran so schwer sein kann, diese Welt zu verändern. Du hast dir noch nicht „die Hörner abgestoßen“. Aber anstelle diese Floskel negativ zu sehen, sollte man sie positiv begreifen. Wenn man in der Politik immer schon den Kompromiss mitdenkt, wird man seine Ziele nicht erreichen können, so sehr man dafür kämpf t.

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass diese Effekte nicht zu Buche schlagen ist das Grundproblem, die Haltung der Älteren gegenüber den Jüngeren nicht gelöst. Das ganze #diesejungenleute Ding beruht auf der Tatsache, dass die Alten von den jungen Respekt einfordern, diesen aber nicht zurück geben. 

Auf meinen Jugendverband bezogen würde auch und gerade eine Fusion nicht weiterhelfen. Die Grüne Jugend ist zumindest in meinem Ortsverband und auch auf Landesebene ein fester Teil der Partei. Wir haben fest zugeschriebene Plätze im Parteirat, Delegiert*innen auf den Parteitagen und stehen im direkten Kontakt zu dem Landesvorstand der „Alt“-Grünen, wie die Partei bei uns genannt wird. Sprich rein institutionell werden wir nicht benachteiligt. Dazu kommt, dass viele Mitglieder der Grünen Jugend auch Mitglied bei den Grünen sind. Also auch ohne Fusion Mitglieder der Partei sind und somit in die selben Ämter gewählt werden dürften, wie Ü30-Personen.

Fazit: Wir müssen an der Einstellung der Gesellschaft arbeiten, damit sich diese jungen Leute weiterhin und wieder mehr für Politik interessieren. Eine Fusionierung der Jugendverbände mit den Mutterverbänden würde einen Raum für eigene, junge Wege und Positionsfindung der einzelnen Mitglieder nehmen.

Grün vor Blau! Sonst grau…

Aktuelle Umfragen zum Bundestag sehen die Alternative für Deutschland (AfD) vor dem Bündnis 90/die Grünen, zumindest gleich auf. Zum Glück sind bis zu den Bundestagswahlen im kommenden Herbst noch viele Wahlkampf-Monate zu gehen. Denn wenn man die möglichen Koalitionen betrachtet, liegt nur ein weiter so im Bereich des Möglichen. Sprich die #GroKo mit einer Kanzlerin Merkel in der vierten Legislaturperiode kann das Land weiter einschläfern. Wie gefährlich eine ewige große Koalition ist, können wir in unserem Nachbarland Österreich sehen. 

Dort ist eine Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten schon Gewohnheit. Daraus resultieren eine riesige Politikverdrossenheit und eine starke rechtskonservative Opposition. Im Fall unser Schnitzel-Erfinder heißt diese FPÖ, vielen bekannt durch den Präsidentschaftskanidaten Hofer. Auch wir haben in den vergangen Jahren dieses Jahrtausends zwei große Koalitionen, sowie eine konservativ-liberale und eine sozial-grüne Regierung gehabt. Das Farbenspiel war recht simpel. Es gab die beiden Volksparteien, die mit Abstand größte Fraktion der Union und die zweitstärkste Fraktion der SPD. Danach folgten Grüne, FDP und Linke in prozentualen Dreiklang.

Es war klar, wer für was steht und welche drei Koalitionen möglich sind. Zum einen die Union mit der postengeilen FDP, die große Koalition mit den größtmöglichen Kompromissen und die rot-(rot)-grüne Luftschlossidee. Doch in den letzten Jahren hat sich diese simple Begebenheit leider verabschiedet. Die SPD ist konservativer geworden, die CDU sozialer und grüner. Die Grünen wurden leiser, man kann auch von realitätsnäher sprechen. Die Linken haben sich selbst zerlegt und die Wähler haben begriffen, dass die FDP nur eine Lobbyvertretung ist. Rundum sind alle Parteien in die Mitte gerückt. Klare, vielleicht auch unbequeme Positionen werden von den wenigsten Politikern und schon gar nicht von Entscheidungsträgern vertreten.

In diesem Einheitsbrei hatte eine Partei, die genau solche Positionen vertritt ein leichtes Spiel. Auch wenn sie noch so streitbar sind, Argumente, die zu Diskussionen anregen sind das, was unsere im Dornröschen Schlaf befindliche Demokratie brauchte. Die Etablierten hatten die Chance Ihre Argumente und Positionen klar herauszustellen. Sich wieder klarer für den Wähler zu positionieren. Die CDU hätte wieder die konservativen Wähler abholen können, die SPD dadurch wieder mehr für den Arbeiter eintreten können.

Leider wurde diese Chance nicht genutzt. Man hat sich noch viel mehr auf einen Nenner geeinigt. Unabhängig davon, dass die AfD auf gar keinen Fall wählbar ist und auch demokratisch eher kritisch zu betrachten ist. Man wird in den Volksparteien (wenn man bei knapp 30 und knapp 20 Prozent noch davon sprechen kann) nicht mehr von den eigenen Werten geleitet, sondern von der Absicht möglichst viele Wähler auf seine Seite zu zerren. Dass dies Sinn und Zwecke einer Wahl ist, ist auch mir bewusst. Nur sollte die oberste Prämisse eines Interessenzusammenschlusses, was Parteien im eigentlichen Sinne sind, nicht sein mit den mehrheitsfähigsten Positionen Wahlkampf zu machen. Vielmehr sollte man versuchen mit seinen Vorstellungen und Ideen die meisten Mitstreiter zu finden.

Denn Wandel und Abwechslung gibt es nur dann. Und eine Demokratie lebt vom Wandel. Sollte es der Mehrheitswille der Bevölkerung sein, eine Partei zu wählen, die offen gegen die aktuelle Situation in Deutschland, die offen gegen unsere Grundwerte propagiert, dann beuge ich mich als Demokrat. Nur glaube ich nicht, dass die Deutschen und vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine solche Partei wählen wollen. Ein kommender Bundestag, in dem voraussichtlich sechs Parteien (CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke, FDP, AfD) sitzen werden, wird unabhängig von der Einordnung der einzelnen Fraktionen auf dem politischen Spektrum schwerfällig arbeiten und die Regierungsbildung wird eine noch nie da gewesene Herausforderung sein. Wenn zudem Politiker Einzug halten, die auf die bewährten und anerkannten Abläufe pfeifen, die quasi wie ein bockiges Kleinkind in der Ecke sitzen, dann wird Politik aus Sicht der Bürger immer langweiliger. Die Politikverdrossenheit würde durch eine AfD, die nur Parolen schmettert nicht besser.

Dieser Effekt wird auch dann nicht besser, wenn Frau Petry Oppositionsführerin wird (auch wenn der Titel ihr bestimmt gefallen würde). Wir brauchen mehr und nicht weniger Optionen und daher lieber grün wählen. Mit einer starken grünen Fraktion wäre schwarz-grün, die beste Koalition für die aktuelle Lage. Mal sehen, wer dieses mal für wen antritt und viel wichtiger, als der Spitzenkandidat an sich, mit welchen Inhalten er seine Partei vertreten wird.

Dear Americans, we have to talk!

Liebe US-Amerikaner,

ihr habt uns Deutschen letztendlich die Demokratie beigebracht. Jetzt ist es an der Zeit uns zu revanchieren. Euer Wahlsystem beschert uns zwar alle vier Jahre einen quantitativen Erguss an Sendematerial für die öffentlich Rechtlichen, sowie pseudoinformativen Nachrichtensendern in unserem Land, aber euer Wahlsystem ist allein schon wegen der zig Erklärvideos, die von mal zu mal wieder rausgeholt werden nervig und nicht mehr zeitgemäß!

Kernproblem, zumindest aus der Sicht der Europäer ist die nicht wirklich verständliche Relation der Wahlmänner zur Bevölkerungsgröße eines Bundesstaates. Mindestens drei pro Staat, einverstanden. Aber dann nicht an die anderen Bevölkerungsgrößen anpassen? Beispiel: Wyoming hat knapp 585.000 Einwohner und 3 Wahlmänner im Electoral College. Macht für jeden Wahlmann 195.000 Bürger. Kalifornien hat 38,8 Mio. Einwohner und 55 Wahlmänner. Nach Adam Riese macht das knapp 705.000 Bürger pro Wahlmann. Klingt nicht wirklich fair. Und das ist es auch nicht! Rechnet man mit dem Schlüssel von Wyoming in Kalifornien, gäbe es 144 Wahlmänner mehr im Golden State. 144 Wahlmänner mehr für Clinton! Und da kommen wir auch schon zum nächsten Problem.

Das Prinzip „The Winner takes it all“ ist primitiv. Warum nicht prozentual teilen? Klar wird es dadurch knapper, aber wenn man den Schlüssel vereinheitlicht ist es nur logisch auch diesen Schritt zu gehen. Denn nach aktuellem Stand hätte in diesem Fall Clinton gewonnen. Sie konnte landesweit knapp 220.000 Wähler mehr hinter sich vereinen, als Trump. Hat sie nur dadurch die Wahl verloren? Nein. Sie hat die Wahl verloren, weil ihr Wahlkampf ein Krampf war. Weil ihre Kampagne am Ende gegen die gefühlte Tatsache eingetauscht wurde, sie wäre das kleinere Übel und von daher sei sie schon Präsidentin. Weil sie nicht automatisch alle Frauen überzeugen konnte, nur weil sie eine Frau ist. Weil sie in diesem Wahlkampf genannten Daily Soap Grusel nicht die letzten Werte ihrer Erziehung und Überzeugungen hat fallen lassen wollen. Weil die Medien und Forschungsinstitute keinen Zugriff mehr auf eine Art weißen Belag haben, der das Wort „Lügenpresse“ made in Germany sogar nach Amerika exportiert hat.

Nicht, dass ich Clinton zum Himmel loben will, auch sie wäre nicht unbedingt besser in der zu vergebenden Position. Aber sie hätte die Agenda Obama weitergeführt. Obama wollte vor acht Jahren viel verändern. Rückblickend hat er wenig geschafft. Wie sollte er auch bei diesen Umständen mehr schaffen? Er hat den Schutt und die Versäumnisse der vergangen acht oder mehr Jahre verwalten und entfernen müssen. Er hatte keine sicheren Mehrheiten, er hatte fast nur Gegner. Er hatte überproportional viele Krisen während seiner Amtszeit zu bewältigen. Aber er hat seinen Traum nicht verloren. Er blieb skandalfrei, er brachte Glanz zurück ins weiße Haus. Er war ein Präsident für alle Amerikaner und das als erster schwarzer Präsident. Man hätte auch eine Politik nur für Minderheiten erwarten können. Aber Obama hat den Kern der Demokratie verstanden. Es geht nicht immer darum seine Meinung mit aller Macht um zu setzen, es geht um Kompromisse mit denen die Mehrheit leben kann. Es hilft nie an der Vergangenheit zu hängen, aber vermissen werde ich ihn schon. Es bleibt zu hoffen, dass Michelle Obama 2020 den Wiedereinzug der Obamas sicher macht.

Zurück zum Ist-Zustand und ein kurzer Blick in die Zukunft. Die US-Amerikaner werden auch in den nächsten vier Jahren nicht verstehen, dass es nicht sicherer wird, wenn jeder eine Waffe besitzt. Vor allem nicht in einer Legislatur, in der die Republikaner alle Mehrheiten besitzen und Trump Präsident ist. Die US-Amerikaner werden auch in den nächsten vier Jahren Amokläufe und Schießereien erleben. Wieder rassistische Gewalt von Polizisten aushalten müssen. Es wird wieder Proteste geben. Wahrscheinlich auch wieder kleinere Revolten. Die Amerikaner werden den Klimawandel endgültig für beendet erklären. Sie werden wieder vermehrt auf Kohle und Öl setzen. Denn America First bedeutet genau das. Trump wird den Wählern aus dem Industriegürtel sehr viel zugestehen. Nur am Rand: Zum größten Teil sind das weiße, bildungsschwächere Männer. Sie werden dem Welthandel und damit der gesamten Globalisierung den Rücken kehren. Ob dies gelingen kann? Man weiß es nicht. Genau wie beim Brexit hat noch niemand zuvor, zumindest nicht Volkswirtschaften dieser Größe einen solchen Schritt nur in Erwägung gezogen.

Doch ist auch ein Präsident Trump nicht der sofortige Weltuntergang. Wahrscheinlich werden kompetente Mitarbeiter die Zeit Trumps ziemlich erfolgreich gestalten. Man wird ihn wieder wählen, vorausgesetzt ihm ist dann nicht auch dieser Job zu langweilig geworden. Dennoch ist es traurig, dass ein Mann, der so viele Menschen beleidigt hat, der Frauen offen wieder zu „Freiwild“ erklärt hat, der Steuern illegal (aber smart) „gespart“ hat, der so verdammt viele Skandale hatte, den mächtigsten Posten unserer Welt besetzen kann. Wo und wann haben wir als Wertegemeinschaft, und allein darauf fundiert unsere transatlantische Zusammenarbeit und Freundschaft, die Werte verloren, die bei jedem Normalbürger zur guten Erziehung gehören? Und viel wichtiger werden diese Grundsätze irgendwann wieder selbstverständlich sein? Wie soll man sonst unseren Kindern in der Erziehung klar machen, dass Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, der angemessene Ton und so viele andere Dinge richtig und wichtig sind.

Zum Ende noch ein paar Gedanken, die einem heute positive Stimmung, vielleicht sogar Hoffnung geben können:

Wir können nur positiv von Donald überrascht werden… Vielleicht merken die „Amis“ nach diesen vier Jahren, dass Demagogen und Populisten keine geeigneten Politiker sind… Wir könnten alle europäischen „Patrioten“ nach Amerika exportieren und nehmen im Gegenzug alle enttäuschten und zurecht ängstlichen Demokraten auf…

Es ist einfach jemand anderen an den Pranger zu stellen. Auch wir Europäer haben ähnliche Probleme. Es ist der Egoismus, den die Mitgliedsstaaten der EU in den letzten Dekaden als Gemeinschaft nach außen verkauft haben, der ein Grab für diese ehrwürdige Institution gräbt. Brexit und wachsende europafeindliche politische Ränder sind die deutlichsten Effekte dieser Misstände. Der Trugschluss, weniger Kompetenzen, weniger Europa würden die EU stärken, muss der Vergangenheit angehören. In einer Phase, in der sich die Amerikaner aus der Weltpolitik zurückziehen, steckt eine große Chance für unseren Kontinent. Die Chance als EU, vielleicht sogar als USE (United Staates of Europe) die Geschicke der Globalisierung zu lenken und dadurch Vorteile zu nutzen. Es ist Zeit für Europa, in Europa aufzustehen und es wieder „great“ zu gestalten! Freunde das würde „huge“ werden!

Danke AfD und jetzt zurück ins Kinderparadies!

Wahlergebnisse wie in Sachsen sollten uns endgültig aufmerksam gemacht haben. Die AfD hat ein realistisches, politisches Potenzial. In Sachsen erreichten sie circa 10 Prozent und stellen daher im neu gewählten Landtag 14 Mandate, nur vier weniger als die SPD und sogar sechs mehr als die Grünen. Die Gründe für eine Wahl der AfD, werden von den AfD-Wählern selbst, als Denkzettel an die etablierten Parteien bezeichnet. In Sachsen zeigte die AfD, dass sie nicht so Rechts ist, wie viele es vermutet haben, dennoch zeigt sie starke rechte Tendenzen. 

Danke AfD! Den Denkzettel kleben wir uns an den Kühlschrank und nun geht mal zur FDP und den Piraten ins Kinderparadies zurück! Ach ne für euch ja eher der Seniorenkaffee… 

Zurück zum Ernst der Lage. Die AfD könnte sich bis zur nächsten Bundestagswahl zu einer 10% Partei entwickeln, was bedeuten würde, dass sie auf einem Niveau mit den Linken und den Grünen wären, wenn nicht sogar auf einem höheren. Dies wäre meiner Meinung nach nicht akzeptabel! Dann lieber eine starke Linke als 3. Kraft, als die AfD. Doch dies lässt sich leicht verhindern! Eine höhere Wahlbeteiligung würde die AfD, sowie alle anderen rechten Parteien schwächen, denn kleine Parteien profitieren immer von einer niedrigen Wahlbeteiligung. 

Gut, wollen wir erst mal die Wahlen in Thüringen und Brandenburg abwarten…

Europawahlkampf = Sparwahlkampf?!

Europa – 25. Mai – Wahlen zum europäischen Parlament – „Europawahl“ 

Dies sind die Schlüsselwörter der Woche! Wie? Ihr wisst gar nicht, dass diesen Sonntag die Wahlen zum europäischen Parlament stattfinden?! Ja kein Wunder! In diesem Wahlkampf wurde ja auch gespart, wo es nur geht!

Plakate? Von der Bundestagswahl! Nur das Datum wurde teilweise geändert!

Bestes Beispiel dafür: die CDU! Wir nehmen einfach die 20 000 Plakate mit Mutti drauf, die noch vom letzten September über waren!

Wahlspots? Die hat meist nur der Azubi überarbeitet! 

Bestes Beispiel dafür: die AfD! Dieselben rechtspopulistischen „Durchschnittsbürger“ fragten uns schon zur Bundestagswahl, ob wir das alles wollen!

Kreativität? Scheinbar ausverkauft!

Bestes Beispiel dafür: der linke Sektor unseres Bundestages (die Linke und die SPD). Hier werden auf der einen Seite einfach nur komplett inhaltslose Phrasen geschmettert, was wir zwar schon von unserer Linken kennen, aber so inhaltslos und mit geringer Aussagekraft habe ich sie lange schon nicht mehr gesehen… Und was machen die Sozis? JA was haben die eigentlich als Wahlwerbung??? Ach genau der Schulz, der durch endlose Bürokomplexe irrt und sie dann am nächsten Tag auf einem übergroßen Plakat anlächelt, mit dem überzeugendem und kreativen Spruch: „Aus Deutschland – Für Europa“. GÄHN!

Humor? War auch schon mal besser bei unseren Vertretern des Volkes und Geflügels!

Die Grünen versuchen sich, wie so oft schon, an Humor… Ich kann dazu nicht mehr sagen, als die Internetgemeinde: GENug!

Und jetzt wundern sich wieder alle über die doch dramatisch geringe Wahlbeteiligung von wahrscheinlich wieder nur unter 50 % … Ja aber wenn ihr Politiker schon mit dem Minimum an Elan diesen Wahlkampf bestreitet, haben wir doch auch kein Bock zu wählen! Nur wir sollten es trotzdem tuen! Die Wahl zum europäischen Parlament ist die einzige Wahl Europas, wo die Bürger die Chance haben über Europa direkt mitzubestimmen! Also geht hin, denn man darf auch nicht vergessen: Jede Abgegebene Stimme für eine etablierte (Schade AfD, da gehört ihr nicht zu!) Partei ist eine Stimme gegen rechts! Und so aufwändig ist eine Wahl jetzt auch nicht!

Schweizer-Rechtsradikale: Keiner hat die Absicht eine Mauer zu bauen!

Holt den Stacheldraht raus und schmeißt den Betonmischer an! Die Schweiz macht dicht! Wir schreiben das Jahr 2014. Wir befinden uns in einem Verbund von Staaten, in dem jeder leben und arbeiten kann, wo er will. Grenzen bestehen nur noch auf dem Papier und definieren ein Staatsgebiet. In dieser Zeit, in der es nach schweren Schlägen im finanziellen Sektor und der Sicherheit im eigenen Staat endlich wieder bergauf geht und die Menschen mit Freude, Zuversicht und ohne Angst in die Zukunft schauen können, in dieser Zeit beschließen die niedlichen Alm-Ödies, dass sie dann doch lieber unter sich sein wollten und gar nicht begriffen hatten, was es bedeutet sich zu öffnen…

Jetzt mal ehrlich Leute!

Weil wir so schön sind, so schlau, so schlank und rank! – Teil 1

Rechts! Rechter! Schweizerische Volkspartei! Die Schweizer sind echt nicht um ihre Parteienlandschaft zu beneiden! Im Land, das die Neutralität ja nahezu erfunden hat, scheint es leichter Stimmen am rechten Rand der Gesellschaft zu fischen, als Schokolade herzustellen. 23,3% der Bevölkerung in der Schweiz sind keine eingeborenen Eidgenossen, zum Vergleich in Deutschland sind es 8,9%. Derzeit wandern pro Jahr 80.000 Menschen in die Schweiz ein, in Deutschland sind es 2012 966.000 gewesen. Um dieselbe Einwanderungsrate zu erhalten müssten pro Jahr 800.000 Menschen nach Deutschland einwandern. Dies würde bedeuten, dass wir jedes Jahr Kiel viermal neueinbürgern müssten.

Dies sind gewaltige Zahlen, doch in der Schweiz stehen sehr viele Jobs aus. Es herrscht, genau wie in Deutschland, Fachkräftemangel! Nun sind auch ein paar schwarze Schafe unter den Einwanderern, aber man darf nicht aus den Ausnahmen eine Regel formulieren! Doch dort wo die Stellen fehlen, wurde auch nicht für die Begrenzung gestimmt. Es ist mal wieder das Phänomen der Leichtigkeit aufgetreten, das auch während der 30iger Jahre in Deutschland zu beobachten war. Es wird eine Gruppe gesucht, die das Unheil von allem ist. In Deutschland war es eine kleine Gruppe, die durch den Faschismus bekämpft wurde. Die Schweizer pauschalisieren gleich mal und zeigen, wie ein Kindergartenkind, mit Tränen in den Augen auf die Anderen. 

„Die Schweiz wird ein Preis dafür bezahlen müssen, die Frage ist wie hoch er sein wird“ Diesen Satz sagte Markus Spillmann (Chefredakteur der „Neuen Züricher Zeitung“, die aktiv gegen die Volksabstimmung geworben hatte) am Mittwoch bei Anne Will. Jean Asselborn (luxemburgischer Außenminister) bezeichnete die Schweiz als „britisch-europäisch“. Also sich nur die Vorteile aus den Verträgen rauszupicken, aber beim Gemeinschaftswohl zu kneifen. Wie hoch wird der Preis ausfallen? Und wann ist Zahltag? 

Diese Fragen werden hoffentlich mit hoch und bald beantwortet, denn eine so große rechtsradikale Gesinnung darf Europa und vor allem Deutschland aus geschichtlichem Bewusstsein und moralischer Vorbildfunktion nicht tolerieren! Ansonsten steht vor den Alpen bald eine Mauer mit netten Herren davor, die einem mit einem grimmschen „Grüezi, entfernen sie sich bitteli von der Mauerli!“ begrüßt!

Flappy Bird: Hier ist keine Diktatur mehr möglich?

Jetzt mal ehrlich Leute!

Ein simples Spiel wie Flappy-Bird wird zum Megahype und verursacht eine Must-Play-Welle. Kurz darauf wird den Programmierern der Hype zu groß und sie kündigen an, dass Spiel aus den App-Stores zurückzuziehen. Soweit so gut, nun aber das wirklich verwunderliche: Diese App war gerade mal 29 Tage zum Download freigegeben! Dies an für sich ist zwar schon krass, aber der Grund weshalb der Hype zu groß wurde und welche Reaktionen und Folgen dieser Rückzug brachte ist beängstigend.

Auf Nachfrage des „Forbes-Magazine“ nach den Hintergründen des Rückzuges, antwortete der vietnamesische Entwickler Dong Nguyen, dass er das Spiel entwickelt hätte um sich ein paar Minuten zu Entspannen. Nachdem er allerdings gesehen hatte, welches Suchtpotenzial von seinem kleinen fliegendem Vogel ausgehe, konnte er nicht anders als sich für einen Rückzug zu entscheiden. Zudem erwähnte er Morddrohungen wegen aus Frust zerstörten Smartphones und Tablet-PCs. So gesehen eine vernünftige und mutige Entscheidung, denn durch die Werbeeinblendungen soll Nguyen 50.000 US$ pro Tag verdient haben.

Nur mit den Auswirkungen seiner umsichtigen Tat hat wohl auch er nicht gerechnet! Kurz nach dem Löschen aus dem App-Store und Google Play-Store kamen die ersten Selbstmorddrohungen, auch hier gab es wieder Morddrohungen an den Entwickler und eine weitere sehr unglaubwürdig Folge ist, dass auf Ebay I-Phones, egal welcher Generation, mit installierter Flappy-Bird App für mehr als 3.000€ versteigert werden. Was einer Wertsteigerung von knapp 500% entspricht!

Aber wieso kann eine App, ein elektronisches Programm, ein Protokoll aus Nullen und Einsen, eine Gesellschaft so stark und vor allem so schnell beeinflussen? Warum kann eine App zu Selbstmordgedanken führen? Und daher auch meine These zur Diktatur. Wir alle können nur schwer verstehen wie man einem Diktator so folgen, ja ihn sogar Gottgleich verehren kann?! Wie man unbemerkt in eine Unterdrückung rutschen kann?! Anhand von Flappy-Bird kann man sehen wie leicht wir, bzw. die Jugend zu beeinflussen ist. Innerhalb nicht mal eines Monates hat es Flappy-Bird fast auf jedes Smartphone geschafft. Mit Blick auf die Reaktionen kann man auch die Abhängigkeit der User schließen. Die Reaktionen sind im Ansatz vergleichbar, mit denen eines Junkies auf Entzug. 

Trotzdem denke ich nicht, dass wir durch ein Programm in eine politische Abhängigkeit geraten können. Dafür steckt in diesen Apps noch zu wenig politische „Propaganda“. Dennoch sollten wir wieder mehr auf unser Verhalten im Netz achten! 😉