Frau Prien haut mal wieder einen raus. Wirtschaft/Politik und Geographie sollten nicht als „entweder oder“ zur Wahl stehen, sondern weiterhin den hohen Stellenwert behalten, den sie zur Zeit haben. Besser noch, wäre ein verpflichtender WiPo Unterricht ab der fünften Klasse.
Die aktuelle Bewegung um Fridays for Future zeigt, dass junge Menschen politisch interessiert sind und für die eigenen Themen einstehen wollen und können. Umso wichtiger ist es, dass wir die Grundlagen unseres demokratischen Systems frühstmöglich vermitteln. Wer erst in der Oberstufe anfängt die Grundlagen zu lehren, muss sich nicht wundern, dass keine spannenden Diskussionen im WiPo-Unterricht zu Stande kommen und Schüler*innen WiPo als staubig, theoretisches Fach erleben.
Eine flexiblere Oberstufe ist wichtig und dringend notwendig, allerdings darf diese nicht zu Lasten der politischen Bildung gehen. Am Wochenende haben wir auf unserer Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend Schleswig-Holstein mehrere entsprechende Beschlüsse gefasst. Statt dem großen Wurf, ist die Idee der Ministerin eine klare Verschlimmbesserung.
BESCHLÜSSE DAZU VON DER LANDESMITGLIEDERVERSAMMLUNG:
Politik ist schwierig, alle wollen, dass du die persönliche Situation verbesserst. Jede*r will Geld von dir. Und auch ich gehöre zu den Menschen, die gerne mal eine Forderung aufstellen und erst danach prüfen, ob es möglich ist diese umzusetzen. Wobei gibt es auch Leute, die das andersherum machen? Und wenn ja wie? Tipps bitte an mich. Nun zum eigentlichen Thema.
Ich als Auszubildender habe auch viele Punkte, die man deutlich verbessern könnte. Viele haben mit dem Respekt gegenüber jungen Menschen zu tun. Wo wir wieder bei #diesejungenLeute wären. Ein großes Problem in der Wahrnehmung einiger Politker*innen und Parteien ist folgendes: Wir wollen jungen Menschen helfen. Dabei denkt man schnell an Studierende und ja, auch den Auszubildenden will man die Situation verbessern. Soweit ist da wenig verwerfliches bei. Nur werden Azubis mitgedacht, wenn man Studierende meint. Azubis sind aber eine eigene sehr große Gruppe, die total andere Probleme hat, als Studierende. Verbindendes Element ist das ungefähr gleiche Alter. Daher überschneiden sich durchaus viele Problem, wie Wohnungsnot und kostengünstiger + guter ÖPNV.
Um diese verschiedenen Probleme zu verstehen und auseinander halten zu können, müsste man sich mit den Azubis mal unterhalten. Sagt sich ganz einfach. Kann eine Partei, ein*e Abgeordnete*r sich mit mir, stellvertretend für alle Azubis in Deutschland unterhalten? Natürlich nicht, da fehlt jegliche Legitimation. Aber mit wem unterhält man sich dann? Die Frage hab ich mir nie so wirklich gestellt, bis ich heute Abend mit Lasse und Miriam darüber geklönt habe. Eine allgemeine Auszubildendennvertretung gibt es nicht. Gewerkschaftsjugenden sind auch nur bedingt der*die richtige Ansprechpartner*in.
Also bleibt die Industrie- und Handelskammer. Ein Verbund, der hauptsächlich von Unternehmen finanziert wird. Ein Verbund, der sich zwar um die Auszubilden kümmert, aber auch diese Aufgabe deutlich besser machen könnte. Würde die IHK eine Regelung zum Beispiel für vergünstigte ÖPNV-Tickets aushandeln und zustimmen, die für junge Leute einen entscheidenden Mehrnutzen hätte, wenn die Kammer oder deren Mitglieder (die Unternehmen) dafür einen horrenden finanziellen Beitrag leisten müssten? Ich wage dies sehr zu bezweifeln.
ES IST AN DER ZEIT EINE LOBBY FÜR AUSZUBILDENDE ZU SCHAFFEN!
Eine, die auch Gewicht hat. (Ja auch Grüne sind nicht prinzipiell gegen Lobbyismus, nur gegen diese perversen Auswüchse, die derzeit in der Politik zur Normalität geworden sind.) Wer daran Interesse hätte, darf sich auch gerne bei mir melden. Gibt es auch schnellere Wege, die zum Erfolg führen? Ja! Lasst uns die IHK vor Ort dazu auffordern tätig zu werden, ermutigt eure Abgeordnete sich mit dem Thema zu befassen und regt sie immer wieder an aktiv zu werden. Lasst euch nicht von den Totschlagargumenten: „Aber Azubis verdienen ja Geld …“ oder „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“ vom Kurs abbringen. Forderungen nach einem günstigeren ÖPNV für Azubis sind nicht vermessen, sondern notwendige Schritte um schnellstmöglich ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Dabei sollten die Politiker*innen jetzt nicht anfangen die beschissene Situation der Studierenden (dass Bafög nicht unabhängig von den Einkünften der Eltern vergeben wird, dass nicht genügend bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist, dass Universitäten und Fachhochschulen zu wenig Platz haben, …) gegen die bescheidenen Situation von Auszubildenden auszuspielen. Diese beiden Gruppen sind das komplette Fundament unserer nahen Zukunft. Wenn wir es hier vermasseln, dann kriegen wir das nicht mehr repariert.
Ich verteile jetzt mal Arbeitsaufträge:
– Politiker*innen: nicht nur Azubis mitdenken, sie auch mitnehmen. Dialog suchen und somit Lösungen finden.
– Auszubildende: Vernetzt euch und nervt eure IHK-Anlaufstellen. Findet Mitstreiter*innen für eure Themen und geht auch auf die Politiker*innen zu.
– IHK/HWK (Handwerkskammer) und Arbeitgeber*innen: Seid offen für die Themen und Probleme eurer und zukünftiger Auszubildender. Ihr könnt davon im Endeffekt nur profitieren.
Wir treffen uns dann in regelmäßigen Abständen wieder und vergleichen, wie weit jeder seine Aufgaben erfüllt hat. Ciao.
Mein Bundesland ist jetzt nicht unbedingt der angenehmste Ort für einen Politiker. Auf Bundesebene kennt man Schleswig Holsteins Politik nur mit 3 Skandalen: Barschel, Simonis und van Boetticher. Also Selbstmord, Parteimord und ähm ja, ich möchte es mal freundlich ausdrücken: politischer Selbstmord durch eigene Dummheit in Kombination mit Pädophilie. Das Problem ist aber nicht die Skandalträchtigkeit unserer Landesregierungen, sondern auch ihre Unfähigkeit und Unentschlossenheit in den wichtigsten Ressorts!
Beispiel Bildung: Ein Land, das im bundesweiten Vergleich als eines der schlechtesten dasteht und dessen Abitur im Vergleich mit anderen Bundesländern eher einem Abschluss einer Waldorfschule ähnelt, will zusätzlich zum schon vorherrschendem Lehrermangel 365 Stellen einsparen. Da darf man doch mal fragen, ob das Ministerium in Kiel und sein Oberhaupt Frau Wende überhaupt noch den Überblick hat?
Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, was die grün-rotblaue Regierung uns noch für Bildungskonzepte beschließt. Vielleicht kommt ja bald G-7 oder die Zusammenlegung aller Schulen zur Gemeinschaftsschule Schleswig-Holstein, würde ja Kosten einsparen, oder die Ersetzung der Lehrkräfte durch Wikipedia, Google und Co, man will doch immer so modern sein! Aber was auf jeden Fall beschlossen wird, ist die Klassengröße von 35+ und die Einsparung von weiteren Lehrstellen sowie die Reduzierung der geldlichen Ressourcen der einzelnen Schulen!